Informationen für Eltern und Angehörige

Erste Auffälligkeiten für eine Ess-Störung können sein:

  • Unzufriedenheit mit der Figur und eventuelle Diätwünsche
  • vermehrte Sportaktivitäten mit Steigerung der Dosis
  • strikte Ernährungsumstellung auf fettlose, fleischlose und kalorienarme Ernährung
  • starker Gewichtsverlust in kurzer Zeit
  • ständige Beschäftigung mit den Themen Essen und Figur
  • für andere kochen oder backen, aber selbst Essenssituationen vermeiden
  • nach dem Essen sofort im Bad verschwinden
  • ständiges Wiegen

Spätere Folgen:

  • Perfektionismus
  • verzerrte Körperwahrnehmung
  • aggressive Reaktionen, wenn das Thema Essen angesprochen wird
  • fehlende Krankheitseinsicht
  • körperliche Folgen wie Schlaflosigkeit, Konzentrationsstörungen, Ausbleiben der Menstruation

Erste Maßnahmen:

Nehmen Sie Ihre Wahrnehmungen ernst und treten Sie in Kontakt mit uns. Machen Sie kein Geheimnis daraus.

Hier bekommen Sie:

  • praktische Unterstützung in der Umgangsweise mit Ihrer Tochter/Ihrem Sohn
  • Kontaktadressen zu Ärzten bzw. Checklisten für die notwendigen ärztlichen Untersuchungen
  • Informationsmaterial, das Sie auch Ihrer Tochter/Ihrem Sohn geben können
  • Wissensvermittlung und an Ihre spezielle Situation angepasste Handlungsideen

Erste Tipps im Umgang mit einer Ess-Störung:

  1. Konfrontieren Sie Ihre Tochter/Ihren Sohn mit Ihren Beobachtungen bezüglich des Essverhaltens. Beschreiben Sie das, was Sie sehen, versuchen Sie, Bewertungen zu vermeiden.
  2. Hören Sie auf, sich um das Essen/Nicht-Essen zu streiten.
  3. Essen Sie notfalls getrennt.
  4. Betroffene dürfen nur für sich selbst kochen und backen. Die Versorgung anderer Familienmitglieder mit Nahrung ist krankheitsaufrechterhaltend.
  5. Hören Sie auf, zu kontrollieren. Geben Sie die Kontrollillusion auf.
  6. Gehen Sie auf keine Extrawünsche bezüglich Auswahl und Menge der Nahrungsmittel ein.
  7. Bestehen Sie auf einen Arztbesuch und eine langfristige medizinische Betreuung.
  8. Beziehen Sie klar Position, dass eine psychotherapeutische Behandlung notwendig ist.
  9. Nutzen Sie regelmäßige Elterneinzelberatungen und die Elterngruppe, um ihre Handlungsweise zu überprüfen und sich Mut zu holen.

Literaturhinweis

Sylvia Baeck: Essstörungen - Was Eltern und Lehrer tun können
BALANCE ratgeber
Bonn, 2007
ISBN 978-3-86739-009-5
200 Seiten, 14,90 € - VERGRIFFEN
Achtung: ab April ist eine überarbeitete Version in DINA4, Spiralbindung bei uns erhältlich!


Dieses Buch hilft weiter: mit umfangreichen Informationen zu Ursachen, Auslösern, Diagnostik, Folge- und Begleiterkrankungen der Bulimie, Anorexie und der Binge-Eating-Störung. Fallbeispiele aus der Beratungstätigkeit der Autorin geben konkrete Hilfestellung zum Umgang mit essgestörten Kindern und Jugendlichen. Ein Ratgeber aus der Praxis für die Praxis.

Auch wenn die Betroffenen selbst noch kein Problem sehen: Angehörige, Freunde und Lehrer sollten ihre Sorgen um das Essverhalten von Kindern thematisieren. Die Autorin erläutert ausführlich die Entstehungsphasen der verschiedenen Essstörungen, ihre Ursachen und Folgeerscheinungen sowie ihre Behandlungsmöglichkeiten und die Chancen, als Angehörige helfend einzugreifen. Eltern, Freunde und Lehrer erhalten alle wichtigen Handlungsempfehlungen zum Umgang mit erkrankten Kindern und Jugendlichen, die sich in langjähriger Beratungsarbeit als nützlich erwiesen haben.

Bitte beachten Sie als ersten Schritt die folgenden aktuellen Informationen!

Mehr...