Anorexia nervosa
Woran kann ich sie erkennen?
- Gewichtsverlust von 20% vom Ausgangsgewicht innerhalb kürzester Zeit (3-4 Monate) und/oder BMI von 17,5 oder weniger
- Gewichtsverlust ist selbst herbeigeführt , z.B.
- Vermeidung von hochkalorischen Speisen (z.B. Fette / Kohlenhydrate)
- durch sehr streng kontrolliertes Essen, (erlaubte und unerlaubte Lebensmittel)
- entweder sehr kleine Portionsgrößen oder sehr wenige Mahlzeiten am Tag oder zwar sehr große dafür kalorienarme Mahlzeiten
- übertrieben viel Sport
- selbst herbeigeführtes Erbrechen und /oder Missbrauch von Abführmitteln
- Extreme Angst vor einer Gewichtszunahme oder dem Dickwerden trotz bestehendem Untergewichts
- gedankliche Beschäftigung mit Essen / Nichtessen
- Gestörte Körperwahrnehmung hinsichtlich Gewicht, Größe und Form des eigenen Körpers (Körperschemastörung)
- Bei weibliche Betroffenen: Amenorrhoe (Ausbleiben von mindestens drei aufeinander folgenden Menstruationszyklen)
- Perfektionismus
- Hyperaktivität
- Manchmal Phasen von Essanfällen und Übergänge in die Bulimie
Merkmale /Symptome
Diese Verhaltensweisen KÖNNEN aber MÜSSEN nicht zwangsläufig komplett oder genauso auftreten.
- Leistungsorientierung
- Versagengsängste
- Weigerung an der Teilnahme am gemeinsamen Essen
- Körpersignale werden nicht wahrgenommen
- Ständiges Wiegen
- körperliche Folgeerscheinungen der Anorexia nervosa werden geleugnet, klagt aber darüber, sieht nur keinen Zusammenhang
- Hungergefühle werden geleugnet
- für andere Kochen und Backen, isst selbst nicht oder nur wenig mit
- Hält andere zum Essen an, macht sich Sorgen, dass andere zu wenig essen
- Lügen: „Ich habe schon gegessen“ etc.
- Auf Klassenfahrten nicht mitessen
- Zwiebelartige Kleidung
- Kann nicht stillsitzen, Arbeitszwang, starker Bewegungsdrang, Pause machen geht nicht
- Viel Trinken, Kaugummikauen, zuckerfreie Bonbons um Hungergefühl wegzudrücken
- Essen überwürzen
- Sehr langsames Essen
- Essen verschwinden lassen
- Zwanghafte Essrituale (rigide Essenszeiten,- abläufe)
- Aggressive Reaktionen, besonders wenn die Betroffene auf’s Essen angesprochen wird.
Körperliche Folgen:
- Stoffwechsel, Puls, Blutdruck und Körpertemperatur sinken ab
- Schlafstörungen
- Dadurch: ständig müde, friert häufig, Verdauungsstörungen, Bauchschmerzen, Blähungen, Völlegefühl
- Langzeitfolgen: Herzmuskelschwund und Wassereinlagerungen am Herzbeutel
- Nierenschäden
- Wassereinlagerungen in der Haut
- Hormonstörungen: trockene Haut, brüchiges Haar, Haarausfall, Ausbleiben der Menstruation, bei Jungen*/Männern*: Potenzprobleme
- Langzeitfolge: Osteoporose (Abnahme der Knochendichte)
- Anfällig für Entzündungen und Infektionen
- Kreislaufzusammenbrüche, Schwindel, Ohnmachtsanfälle
- Verkleinertes Gehirn
- Organische Psychosen
- Herzversagen
- 10 – 15 % sterben an Magersucht
Seelische und soziale Folgen:
- Massive Persönlichkeitsveränderungen, wie z.B. deutlich aggressives Verhalten, starke Stimmungsschwankungen
- Sozialer Rückzug
- Diese können sowohl Auslöser für eine Essstörung sein als auch bedingt durch Mangelernährung auftreten.
- Verstärkte Ängste. Angststörungen können sowohl Auslöser von Essstörungen sein, als auch bedingt durch Mangelernährung verstärkt auftreten.
- Nach zeitweiser Leistungssteigerung massiver Leistungsknick, bis zum Schulabbruch, Frühberentung
Krankheitsbilder:
Essstörungen
Navigation überspringen- Bulimie
- Binge Eating Disorder
- Anorexia nervosa
Sonstige Essstörungen / Unterformen
Navigation überspringen- Adipositas
- Biggerexie
- Chewing and spitting
- Diabulimia
- Drunkorexie
- EDNOS (Eating Disorder Not Otherwise Specified)
- Erbrechen bei anderen psychischen Störungen
- Fütterstörung bei Kleinkindern
- Instarexie
- Night-Eating-Syndrom
- Orthorexia nervosa
- Pregorexie
- Psychogener Appetitverlust
- Selektives Essverhalten SED
- Sport-Anorexie und Sport-Bulimie