So arbeiten wir
Leitbild
Im Fokus unserer Beratungsangebote steht die individuelle Entstehungsgeschichte der Essstörung und deren Behandlungsmöglichkeiten. Unser Beratungsansatz ist partizipativ, wertschätzend und vertraulich. Alles findet im Austausch mit den Ratsuchenden auf Augenhöhe statt – auf Wunsch anonym. Der niedrigschwellige Zugang zu unseren Angeboten ermöglicht eine frühe Anbindung an das Hilfesystem. Dadurch können Chronifizierungen vorgebeugt werden.
Mit unseren Angeboten berücksichtigen wir die individuellen Möglichkeiten der Ratsuchenden und unterstützen sie in ihrem Prozess gesund zu werden. Durch Aufklärung und Information möchten wir ein Bewusstsein schaffen, dass es sich bei Essstörungen um ernst zu nehmende Erkrankungen handelt, die eine fachgerechte Behandlung benötigen. Im Mittelpunkt steht die Entwicklung einer lebensbejahenden Einstellung, eine selbstbestimmte Teilhabe am Leben und die Orientierung am Wohlbefinden.
Körperformen von Menschen sind unterschiedlich. Wir schätzen die Vielfalt unterschiedlicher Körperformen, lehnen Stigmatisierung und Voreingenommenheit gegenüber Menschen aufgrund ihres Gewichts ab. Auf diesem Selbstverständnis baut unsere Haltung auf. Wir stehen dem ungesunden Schönheitsideal sehr kritisch gegenüber und leisten auch in diesem Bereich Aufklärungsarbeit.
Unser multiprofessionelles Team besteht aus teilweise selbst ehemalig betroffenen Mitarbeiter*innen mit verschiedenen Schwerpunkten. Dadurch verfügen wir sowohl über Fach-, als auch Erfahrungswissen. Unsere Arbeit orientiert sich an einem feministischen Grundsatz und berücksichtigt die bestehenden patriarchalen Strukturen in der Gesellschaft, sowie deren Auswirkungen auf die psychische und physische Gesundheit.
Um Machstrukturen besser erkennen zu können, reflektieren wir unsere eigenen Privilegien. Hierzu befinden wir uns in einem stetigen teaminternen Prozess. Wir wollen Diskriminierung und Barrieren abbauen und unsere Angebote somit für mehr Menschen zugänglich machen.
Durch unsere aktive Vernetzung in verschiedenen Verbänden und Fachgruppen entwickeln wir uns fachlich beständig weiter und sichern dadurch die Qualität unserer Arbeit. Mit Medienauftritten und Öffentlichkeitsarbeit tragen wir zu einem breiteren gesellschaftlichen Bewusstsein bei. Mehr Krankheitsverständnis wirkt der Stigmatisierung von Betroffenen entgegen. Im Austausch mit den politischen Verantwortlichen setzen wir uns dafür ein, dass sich die Strukturen in den Bereichen Gesundheitsförderung, Prävention, Diagnostik, Behandlung und Nachsorge verbessern.
Ziele unserer Arbeit
- Essstörungen im Vorfeld verhindern
- Früherkennung von Essstörungen
- Die Betroffenen ermutigen, sich Hilfe zu holen
- Angehörige dabei helfen, ihre Kinder auf eine gute Art zu begleiten
- Vor, während und nach der Behandlung einen roten Faden zu bieten
- Kontinuierlicher und schnell zugänglicher Ansprechpartner zu sein bei Lücken im Behandlungssystem
- Fachleuten im Umgang mit Betroffenen zu helfen
- Optimierung von Behandlungsabläufen zusammen mit Ärzten, Therapeuten, Kliniken und Ernährungsberatern
Grund unserer Arbeit
Essstörungen haben in den letzten 30 Jahren in Deutschland immer mehr an Bedeutung gewonnen und verursachen gesamtgesellschaftlich enorme Kosten für das Gesundheitswesen. Eine Essstörung ist eine die persönliche und soziale Lebensgestaltung schwer-wiegend beeinträchtigende Erkrankung, die häufig mit massiven gesundheitlichen und psychischen Komplikationen einhergeht. 10-20% der Betroffenen begehen Suizid bzw. sterben an den Folgen der Essstörung.